Story: Pawel und das polnische Landleben

  • Soll hier die LS-Story zu Polen entstehen? 25

    1. Ja (18) 72%
    2. Nein (2) 8%
    3. Ich enthalte mich. (5) 20%

    Hallo Leute,

    Da auch ich schon ein paar Kurzgeschichten geschrieben habe und mich schon im LS17 @phFARM ´s Story inspiriert hat, wollte ich hier nun meine Story entstehen lassen.

    Ein paar Teile habe ich auch bereits fertig, jedoch wollte ich erstmal euch Fragen: Wird euch noch eine Story hier zu viel oder geht das? Findet ihr das ist zu abgeguckt oder nicht?

    Ich hoffe auf ein Ja. Aber seid ehrlich.

    LG

    Einmal editiert, zuletzt von _Nordlicht_ (17. Februar 2019 um 11:57)

  • Es ist immer einfach, gleich zu Beginn alles abzulehnen. Doch meist ist es sinnvoller, dem neuen eine Chance zu geben, man weiß ja nie, was bei rauskommt.

    Und mal ehrlich, wenn du schon nen Teil fertig hast, da wäre es doch schade, den einfach auf der Festplatte verstauben zu lassen, oder?

    Und Polen? Ich habe bisher noch keine Story aus Polen gelesen, also ist es doch schon mal was neues, worauf man sich freuen kann.

  • Da gebe ich farmerfivetom voll und ganz recht! Solange wie du Lust hast es zu machen, tue es einfach! Wenn du den LS gerne spielst und dir eine Geschichte dazu aufgebaut hast, dir dann die Arbeit machst , diese mit uns zu teilen, ist es Top :thumbup: . Wir hatten im 17ér hier auch mehrere Geschichten im Hermanns Eck und keine kreuzte sich mit einer anderen und viele hatten Spaß daran. Also, ich :cant_wait:

  • Das Ergebnis sieht langsam eindeutig aus. Also: Viel Spaß mit Teil 1. Mal gucken wie es bei euch ankommt. Aber Vorwarnung: phFARM schreibt besser!


    #1: Gute und schlechte Neuigkeiten

    Pawel schaute in den Briefkasten. Tatsächlich! Sie waren da. Endlich waren sie da! Pawel nahm den Umschlag aus dem Briefkasten und ging ins Haus. Er versuchte den Umschlag aufzureißen.

    ,,Warum ist das Scheißding so stabil?!“, fragte er sich. Schließlich verlor er die Geduld und holte eine Schere. Der Umschlag war auf. Vorsichtig zog er die Zettel heraus und überflog die Zeilen:

    ,,Wir gratulieren ihnen. Sie haben die Abschlussprüfung im Studiengang Agrartechnik mit Bestnote bestanden.“ Mehr brauchte er nicht zu lesen. Jubelnd sprang er in die Höhe. Er war überglücklich. Erstmal Mama und Papa anrufen, dann die besten Freunde. Aufgeregt erzählte er es so gut wie jedem Bekannten, der sich in der Kontaktliste seines Handys befand. Alle gratulierten ihm. Nur Opa Piotr hob weder am Handy, noch am Telefon ab.

    ,,Ach, wird schon nichts sein“, sagte Pawel sich, ,,Der Macht sicher wieder mal Nachtschicht auf dem Feld.“

    ,,Ob bei irgendeinem Agrartechnik-Hersteller wohl Stellen frei sind?“, fragte sich Pawel und ging ins Büro. Er ließ sich auf den Stuhl fallen und warf den Rechner an.Das erste, was der Rechner meldete, waren 3 neue E-Mails.

    ,,Warscheinlich wieder Werbung“, dachte er.

    Er suchte nach freien Stellen und wurde langsam hungrig. Der Pizzadienst wurde gerufen, wenig später hatte Pawel eine noch heiße Pizza Salami auf dem Teller. Während er aß, kontrollierte er die Mail´s: Ebay, Werbung bei Amazon und...

    Pawel fiel fast das Stück Pizza aus der Hand. Die Mail war von einem Notar aus Lipinki.

    Er öffnete die Mail.

    Sehr geehrter Herr Gajewski,

    Es tut uns sehr leid, ihnen mitteilen zu müssen, dass ihr Großvater, Piotr Gajewski , am 16.02.19 gegen 14 Uhr verstorben ist. In seinem Testment sind sie wie folgt erwähnt.

    Zitat: ,,Meinen Bauernhof, inklusive Land, Geld und aller Fahrzeuge und Geräte vermache ich meinem wunderbaren Enkelsohn Pawel Gajewski. Jedoch...“

    Pawel las nicht mehr weiter. Geschockt und starr saß er vor dem Bildschirm.

    Diesmal fiel das Pizzastück wirklich hinunter.

  • Hey, beginnt sehr spannend Deine Geschichte und ich finde sie top geschrieben. Freu mich auf mehr :popcorn:

  • Na aber hallo.....sehe ich wie meine Vorschreiber auch, der Anfang ist schon mal sehr gut und spannend geschrieben. Mach ruhig mal weiter......und ne Geschichte aus Polen klingt sehr interessant, hab ich auch noch nirgends gelesen.

    Und natürlich noch mein Beileid an Pawel zum Verlust des Opas.....

  • #2: Die Ankunft


    Am nächsten Morgen brach Pawel auf. Er hatte sehr schlecht geschlafen. Die ganze Nacht hatte er wach in Gedanken da gelegen. Pawel packte seine gesamten Klamotten, Wasch- und Hygieneutensilien, andere Dinge, die ihm wichtig waren und sogar seinen Computer in sein Auto. Er war überzeugt davon noch heute Großvaters Hof zu übernehmen und dort auch für einige Zeit zu bleiben. Und das obwohl ihm bei dem Gedanken an Opa Piotr direkt wieder die Tränen in die Augen stiegen. Er hatte so viele tolle Sachen mit seinem Großvater erlebt.

    Nachdem er seinen Lada 2112 bis unters Dach mit seinen Habseligkeiten vollgestopft hatte, machte er sich auf den Direkten Weg zu Großvaters Hof nach Lipinki.

    Pawel kam in vertraute Gegend. Er schaute auf sein Navi. Vorraussichtlich gegen 11 Uhr würde er bei Großvater Piotr ankommen. ,,Nein. Nicht bei Opa. Auf meinem neuen Hof“,dachte sich Pawel. Er versuchte sich zu freuen. Endlich konnte er einen Bauernhof übernehmen! Das wollte er doch schon immer! Aber die Erinnerungen an und die Trauer über seinen verstorbenen Großvater überwogen. Während er weiterhin verzweifelt versuchte, nicht zu trauern, Kam bereits Großvaters Hof in Sichtweite. Das Erste, was er auf dem Hof sah, war Opas alter Lada. Direkt überkamen ihn nostalgische Gefühle. Er mit 13 Jahren, als Opa ihm auf der Karre das Autofahren gelehrt hatte, wie er den Wagen gegen die Wand gesetzt hatte. Wie Opa gesagt hatte, dass das bei der Schrottkiste eh egal war. Als er an dieses Kommentar seines Opas dachte, musste er lachen. Gleichzeitig kamen ihm die Tränen. ,,Blöder Staub. Ich muss wohl mal mein Auto saugen“, schluchtzte er. Sein Großvater hatte ihm so viel bedeutet. Viel mehr noch, als seine Eltern. Er hatte fast seine gesamte Kindheit Bei Opa Piotr verbracht. Und nun war er weg. Für immer.

    Nachdem Pawel sich beruhigt hatte und wieder klar sehen konnte, parkte er seinen 2112 im Unterstand hinter dem Silo. Hier konnte er Sehen, dass noch einige Heuballen für die Schafe eingelagert waren. Demnächst würde Pawel aber neue machen müssen.

    Danach kontrollierte er das Silo. Es war leer. Opa schien bereits das Korn verkauft zu haben. Natürlich lagerte hier auch ein wenig Holz. Mal wie der typisch Großvater. Immer ganz viel Holz. Pawel seufzte. ,,Nein! Nicht wieder heulen! Du bist ein Mann. Keine Grundschülerin!“ Doch dieser vermalledeite Ort erinnerte ihn andauernd an seinen Großvater.

    Pawel schaute bei den Hühnern vorbei. Diese hatte Großvater nur für den Eigenbedarf genutzt. Pawel musste daran denken, wie er mit der Nachbarstochter Lara die Hühner immer geärgert hatte. Wie es Lara wohl mitlerweile ergangen war? Seit fast 10 Jahren hatten sie sich nicht mehr gesehen. Warum musste sie damals nur auf dieses Internat gehen.

    Die Hühner hatten zumindest noch genug Futter und Wasser. Gut so.

    Danach guckte er bei den Schafen vorbei. Sie hatten kaum noch Heu. Wasser war fast gar keins mehr vorhanden. Auch hierbei dachte er an seine Kindheit. An Großvater. An den verdammten Tod. ,,Na ja. Wenigstens hab ich jetzt etwas zu tun“, sagte Pawel sich.

    Pawel ging zum modernsten Fahrzeug des Hofes. Dem Zetor Proxima Power 120. Dieser war bereits mit Frontlader und Ballengabel ausgestattet. Alles drei war vor zwei Jahren zusammen neu gekommen und hatte den alten Ursus abgelöst. Opa ist damals so stolz auf seinen Zetor gewesen.

    Um sich von seinen Trauergedanken abzulenken, schaltete Pawel das Radio an. Hier wurde gerade von Bauernprotesten in ganz Deutschland berichtet. Die Bauern wollten sich gegen die deutsche Wirtschaftspolitik wehren. Ein Großteil der Bauern soll wohl gewisse Handgrüße gemacht haben. (Genauer muss ich das wohl nicht erklären) Das konnte sich Pawel nicht vorstellen: ,,Einer oder zwei vielleicht. Aber ja wohl nicht alle.“ Er war schon immer Medienkritisch gewesen. Erst recht wenn es die polnischen waren. Immerhin war die Ablenkung gelungen.

    Pawel startete den Traktor.

    Der Zetor wurde zu den Ballen hinter dem Werkstattschuppen gefahren. Im Werkstattschuppen befinden sich, wie der Name schon sagt, die Werkstatt und noch einige Geräte und Traktoren. Darunter zum Beispiel Düngerstreuer, Ballenpresse und der alte Ursus. Pawel lud zwei Ballen vom Stapel auf.

    Nachdem die Ballen sicher an der Gabel klemmten, kuppelte Pawel den Wasserhänger an und füllte ihn am Brunnen neben der Schafweide. Wieder überkam ihn Trauer, als er daran dachte, wie er und Lara früher, als sie noch ganz klein waren, doch tatsächlich in diesem Brunnen gebadet hatten. Groß genug war er ja. Opa hatte ihnen immer nur zugesehen.

    Pawel fuhr den Zetor einmal um die Schafweide zum Abladepunkt für Heu. Er ließ die Ballen von der Gabel fallen, woraufhin sich die Schafe dankbar auf das Futter stürzten.

    Dann füllte er noch den Wassertrog, was ebenfalls freudig empfangen wurde.

    Was er sich noch immer fragte, war, wer eigentlich der Zweite Erbe hier auf dem Hof war. Sein Großvater hatte ihm alles vermacht, nur die Möbel im Haus nicht. Wer dieser zweite Erbe war, erfuhr er auf Wunsch seines Großvaters nicht. Es soll ,,eine Überraschung“ werden so hieß es. Pawel hoffte, dass es nicht sein Bruder war. Der machte immer nur Probleme. Doch wir werden sehen. Er wird sich noch wundern...

  • Am Ende ist Lara noch der zweite Erbe.

    Ahh, ich korrigiere: der zweite Erbe -> Die zweite Erbin ^^;)

    Achja, das fängt doch schon mal spannend an. Wer hat denn die Tiere versorgt, bis Pawel kam ? vielleicht der zweite Erbe?

    Wir werden sehen.

    Als du die Wekstatt erwähntest, wollte ich eigentlich schon fast die Türe öffnen und reinschauen, aber das geht ja nicht. Da ist ja ein Bildschirm dazwischen!

    Wie spannend ich es doch immer finde, eine alte Halle zu betreten und zu erkunden!

  • Also ich könnte mir vorstellen, dass der zweite Erbe folgende Eigenschaften besitzt:
    - Schöne lange Haare
    - Beine bis zum Boden
    - Holz vor der Hütte

    Bin gespannt, wie nah ich dran liege :popcorn: