Geschichten eines Tagelöhners

  • An einer Ecke des Piesbergs fanden Vorbereitungen für eine Monstertruck Show statt. Und als ich ihn entdeckte, erinnerte ich mich auch daran, Plakate an den Bäumen und Bushaltestellen gesehen zu haben. Da stand er also, der Traum eines jeden Jungen meiner Generation: der Grave Digger!

    Einer von sieben aktiven Monster Trucks des Grave Digger Teams, aufgebaut auf einer 1950 Chevrolet Karrosserie. Befeuert von einem infernalischen 540 Kubikzoll Merlin mit 1450 PS und auf gigantische 66" BKT Terra Reifen gestellt.

  • Und wenn man Grave Digger liest, hört oder sieht, dann muss man zwangsläufig auch an seinen größten Rivalen denken - den Bigfoot.

    Der war im Piesberg leider nicht mit vor Ort. Jedoch würdig vertreten durch einen recht ähnlichen Ford F250.

  • Da der Piesberg mittlerweile zu so etwas wie einer zweiten Heimat geworden ist, will ich euch die kommenden Bilder nicht vorenthalten:

    Im vorderen Bereich haben sich die Trialfreunde Osnabrück getroffen um ihre Spielzeuge auszuführen. Im Can Am Maverick X3 im Vordergrund durfte ich netterweise sogar ans Steuer. Was für eine spaßige Maschine!

  • Ein weiteres Spielzeug im Bunde war das BMS Beast 1000.

    Der Beast 1000 verfügt über einen 996-cm³-V-Twin-Motor, der präzise abgestimmt ist, um jedes Gelände zu erkunden und zu beherrschen. Ein 81 PS starker EFI-Motor und eine Einzelradaufhängung an allen vier Rädern sorgen für Effizienz, Leistung und absolute Dominanz. Durch das zuschaltbare Hinterachsdifferential und die elektronische Servolenkung kommt mit diesem Side-by-Side jeder kinderleicht auch durch anspruchsvolleres Gelände.

    Einmal editiert, zuletzt von GK.farming (25. Oktober 2024 um 19:47)

  • Richtig handfest im Vergleich zu den vorherigen, bereits als Spielzeug konzipierten Fahrzeugen, erscheint da der Cherokee von Dominik, der hier von allen nur Dom gerufen wird. Dabei hat er weder eine Glatze noch sieht der Jeep sonderlich Fast aus. Furious hingegen schon, so brachial, wie die alte Karosse auf dem gigantischen Lift Kit ruht. Ein echtes Männerauto eben...

  • Zum Abschluss meiner Tour durfte ich noch eine Runde im Urahn aller modernen Offroader eine Runde drehen. Der Willys MB. Das Original.

    Das robuste Fahrzeug mit zuschaltbarem Allradantrieb wurde aufgrund einer Ausschreibung der US Army ab 1940 entwickelt. Die US-Streitkräfte suchten während des Zweiten Weltkriegs ein kleines und geländegängiges Allzweckfahrzeug, das relativ billig und in großer Stückzahl hergestellt werden konnte.

    Und auch heute gibt es kaum eine Ecke, in die man mit diesem Auto nicht hin kommt.

  • Wieder zurück daheim wartete schon ein Brief der Polizei im Briefkasten auf mich. Trotz der Tatsache, dass ich mir eigentlich nichts zu Schulden kommen lasse, sackte mir das Herz ganz kurz in die Hose - ihr kennt das sicher, oder? Da fragst dich, ob du nicht doch irgendwo zu schnell unterwegs warst oder so einem Hobby Eddy Merckx mal die Vorfahrt genommen hast.

    Zum Glück war es aber nichts von alledem, sondern eine Information der lokalen Dienststelle darüber, dass sich niemand für den von mir gefundenen E-Scooter gemeldet hat und ich den somit als neuer Besitzer abholen dürfe, sofern noch Interesse bestehe.

    Na, aber Hallo!

    Via meines Finanzdienstleisters noch fluchs ein Universalladegerät bestellt, denn natürlich hatte wer auch immer das Gerät ohne jegliches Zubehör im Wald zurück gelassen. Über Nacht an die Ladung - und ab dafür...

  • Durch die Änderung von eBay Kleinanzeigen zu Kleinanzeigen ist nicht nur dem Name etwas abhanden gekommen, sondern offenbar auch dem Umgangston der Community. Begrüßungen, Fehlanzeige. Satzbau, mangelhaft. Und am Liebsten alles geschenkt und gebracht haben wollen. Aber das scheint wohl zunehmend das Credo unserer Gesellschaft zu werden, oder zu sein.

    Umso wohltuender ist da ein Kontakt wie der zu Joshua. Der junge Mann ist auf eigener Achse aus der Schweiz angereist, um einen Rammbügel für seinen Land Rover Defender abzuholen. Den hatte ich beim Aufräumen noch in der hintersten Ecke gefunden - deutlich gezeichnet vom Zahn der Zeit.

    Offenbar war das Anbauteil ursprünglich für den südafrikanischen Markt bestimmt gewesen und dementsprechend selten in unseren Breitengraden zu finden, so dass eine Restauration und die Anreise zur Abholung akzeptabel erschienen.

    Da Joshua seinen Defender zum Offroadcamper umgerüstet hatte, war für die Ramme hinten keinen Platz mehr und wurde daher einfach an Ort und Stelle montiert. Während des Anbaus entwickelte sich ein sehr nettes Gespräch und ich stellte fest, dass Joshua unweit von Ettenhausen sein Heimatlager hatte.

    Kurz entschlossen also zum Hörer gegriffen, eine Vertretung für den Shop organisiert und mein Bike hinten auf den Träger geschnallt.

    Rooooadtrip!

  • Eine sehr unterhaltsame Nachtfahrt später war ich dann tatsächlich auch wieder zurück in der Schweiz. Joshua hatte mich mit meinem Bike und meinen Klamotten bis nach Ettenhausen zurück zur Swiss Future Farm gebracht.

    Da war ich also wieder! Bereit für neue Abenteuer...

  • Da bin ich gerade noch rechtzeitig zurück in der Schweiz, um den Kolleg*innen bei der Rapsernte zu helfen.

    Und merke direkt wieder, dass die Uhren hier doch einfach anders ticken. Da sollte man doch meinen, so ein 9T sei eine durchaus imposante Maschine und weder zu übersehen noch zu überhören. Stört hier aber niemanden. Einfach eine entspanntere Mentatlität, der Menschenschlag hier. Das tut gut und erdet einen wieder.

  • Mit dem Knoche Speedmax 560 ging es dann an den Stoppelsturz. Schritt 1 der Erntenachbereitung - oder Saatbettvorbereitung, ganz wie man es nimmt.

    Das verhindert, dass nach der Ernte Feuchtigkeit aus dem Boden aufsteigt und oberflächlich verdunstet. Fachleute sprechen davon, den kapillaren Aufstieg oder die Kapillarwirkung zu unterbrechen. Außerdem soll das Getreide keimen, das nicht im Korntank des Mähdreschers gelandet ist, sondern mit Stroh und Unkrautsamen zurück auf den Acker kam. Zusammen mit den Unkrautsamen soll das Ausfallgetreide anwachsen, um es mit einem zweiten Stoppelbearbeitung mechanisch zu bekämpfen.

    Da der RigiTrac anderweitig eingesetzt war, dieses Mal daher mit dem Valtra.

    2 Mal editiert, zuletzt von GK.farming (8. November 2024 um 14:12)

  • Nach dem Stoppelsturz wurde die obere Ackerschicht dann mittels Grubber aufgebrochen und das verbliebene Heckselgut bzw. das mittlerweile aufgekeimte Ausfallgetreide untergebracht.

    Auch hierbei ist der Valtra ein absoluter verlässlicher Partner!

  • Trotz der Partnerschaft mit der AGCO hat die Swiss Future Farm immer wieder auch Schlepper anderer Hersteller zum Test im Fuhrpark.

    So auch dieser RigiTrac SKH 150, der nun zum Ende der Testzeit noch einmal von den hauseigenen Mechanikern auf Herz und Nieren geprüft wird, bevor er zurück ans Werk geht.

    Mir persönlich hat vor allem die Allradlenkung sehr gefallen.

  • Durch den Wegfall des RigiTracs musste für den Übergang ein Schlepper aus dem Fuhrpark vor Eröffnung der Swiss Future Farm im Jahr 2018 reaktiviert werden. Dieser Bührer 6105 tat seinen Dienst zuverlässig im Vor-Swiss-Future-Farm Betrieb und hatte sich daher ein Bleiberecht in einer der Scheunen gesichert.

    Über die Jahre natürlich immer wieder repariert und angepasst, ist der Traktor mittlerweile nicht mehr ganz serienmäßig und atmet zum Beispiel durch ein blankes Edelstahlrohr lautstark und ungebremst aus.

    Vor allem im Betrieb mit dem Steinsammler unter Last ein wahrlich auditiver Hochgenuß.

  • Und auch im Bereich der Anbaugeräte findet immer wieder ein Wechsel statt. So steht die bislang eingesetzte Unia Sähmaschine kurz vor Ablauf der Testzeit. Mit dem Gerätewechsel einher geht dieses Mal auch ein Herstellerwechsel.

    Eh ich mich versah, saß ich also im Flieger Richtung Tschechien. Im Jahr 2012 übernahm die Familie Horsch den Betrieb Agro­Vation im tschechischen Kněžmost mit dem Ziel, dort zukunfts­orientierten und wirtschaft­lichen Acker­bau zu betreiben. Heute ist der Experimentalhof gleichzeitig auch Ort, der Kundschaft die eigenen Produkte unter Realbedingungen zu präsentieren.

    Am Kněžmost Airstrip stand bereits ein Skoda Kodiac für mich bereit, mittels dem ich mich zunächst einmal auf den Weg zur gebuchten Pension machte.