Manu's Hofgeschichten (Projekt Jahrtausendwende)

  • Hallo zusammen.

    Heute starte ich mal meine Story aus Manu's Hofgeschichten auf der Kallebach. Ich hoffe, ich kann den Ein oder Anderen inspirieren, zum Schwärmen bringen oder einfach nur für Kurzweiligkeit sorgen. Es wird keinen 100%-Realismus geben, aber doch weitestgehend und mehr oder minder regelmäßig. Habt Spaß und wenn nicht - dann findest Du sicher auch woanders was, was zu Dir passt. Und damit - auf los geht's los.


    Willkommen auf dem Moritz'n Hof

    Der Hof liegt im schönen Kreis Frühling und wurde bisher von meinem Großvater, Moritz Hinterberger, bewirtschaftet. Ich selbst bin Manuel, lebte bisher in der Kreiskommune Frühling und arbeitete nach meiner Lehre zum Landmaschinenmechaniker beim Maschinenhändler und der Werkstatt in Frühling. Noch bin ich kinderlos, habe aber eine Seele von Lebensgefährtin an meiner Seite, die mich seit 4 Jahren begleitet.

    Bisher? - Ja, denn Opa Moritz wird leider auch nicht jünger. Ende des letzten Jahres 1994 kam die Idee auf, dass ich den Hof von Opa doch übernehmen solle.

    Sicher war ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht. Schließlich war ich gefestigt, stand mitten im Berufsleben, privat lief es auch ganz passabel und alles war in Butter. Zudem hat meine Tess auch so gar nix mit Landwirtschaft am Hut. Außer, dass sie Gemüse liebt. ^^

    Dann... Ja dann kam der 30. Januar 1995 und es traf uns der Schlag. Sprichwörtlich, denn Opa musste mit Verdacht auf einen Schlaganfall in die Klinik. Dieser bestätigte sich und da er mit seinen 71 Jahren auch nicht mehr der Jüngste ist, mussten wir schnell handeln. Schließlich waren Felder bestellt und auch Tiere mussten versorgt werden.


     


    Tja, also wurden Nägel mit Köpfen gemacht - ich gab meine Wohnung und den Job in Frühling auf und zog nach Kallebach - auf den Moritz'n Hof. Ein paar Rücklagen und mein geliebter MB-Trac, den ich mir vor ein paar Jahren aus Liebhaberei aus einer Hofauflösung herausgekauft habe, begleiten mich. Und ich glaube, er wird mir hier gute und nötige Dienste leisten.



    Übergeben ist der Hof noch nicht, allerdings hat mir Opa versichert, dass er mir bei der Arbeit freie Hand lässt. Und Wandel muss wohl kommen, denn die Zeiten für die Landwirtschaft ändern sich. Und das wohl nicht zum Guten.

    Ach ja und Tess? - Die hat mich für völlig bescheuert erklärt. Naja, aber das wird sich auch noch geben. Noch ist sie mir nicht davongelaufen. 8o

  • Der 1. Schnitt....

    So, da war ich also nun. Eingezogen auf dem Moritz'n Hof. Die ersten Wochen habe ich damit verbracht, mich auf dem Hof mit allen Gegebenheiten vertraut zu machen. Klar, ich kannte den Hof aus der Kindheit. Aber so richtig mit Bewirtschaftung hatte ich mich nie befasst, außer Opa hier und da mal zu helfen.

    Gott sei Dank waren Opas Aufzeichnungen vorbildlich und leicht zu finden. Und so konnte ich mir erstmal einen Überblick verschaffen. Was ist also die Ausgangslage:

    Der Hof bewirtschaftet insgesamt 5,5 ha Land. Davon 2,1 ha Grasland und knapp 3,2 ha Ackerland, auf denen Raps, Gerste, Weizen und Kartoffeln angebaut sind. Außerdem gibt es noch ein Waldstück, das etwa 0,5 ha groß sein soll.

    Wir haben 15 Kühe in einem Aussiedler-Stall, östlich des Dorfes, die bis jetzt als Heumilch-Kühe geführt wurden - mit entsprechend schlechteren Erträgen. Ein Hochsilo, was Opa vor Jahren gebaut hatte, wurde bis dato nicht genutzt.



    Außerdem gibt es noch einen Schweinestall in Mittelland, in dem 10 Tiere untergebracht sind.

    Eine der ersten Maßnahmen, die ich also auf diesem Betrieb neu einführen wollte, war also die Nutzung des Silage-Hochsilos. Einerseits, um die Schnitte, die man im Jahr machen kann, optimal zu verwerten. Andererseits um die Erträge bei den Milchkühen etwas zu steigern. Schließlich müssen wir sehen, das wir Geld ran bekommen, da sowohl ich als auch mein Opa als angehender Austragler vom Hof leben sollen. Aber zur Strategie später mehr.

    Da der Winter diese Saison eher mau ausgefallen war und es sehr schnell im Jahr warm wurde, konnte der 1. Schnitt schon Anfang April erfolgen. Für unsere Verhältnisse sehr früh. Der perfekte Einsatz für meinen heißgeliebten 1100er.

    Opa besitzt allerdings nur ein älteres Heckmähwerk. Dafür ist der MB deutlich übermotorisiert. Also kurz nen Kumpel angerufen und nach seinem Frontmähwerk gefragt - und ich durfte es ausleihen. So stand dem Einsatz nix mehr im Wege.



    Es folgte das übliche Anwelken des Schnittguts und schon am nächsten Tag war das Einfahren möglich. Einer meiner Lieblingsflecken war schon als Kind immer der Seegrund. Dieses in einer Senke an einem See liegende Feld ist schwer zu bewirtschaften. Steile Zufahrten, immer sehr feuchter Boden und schattig. Keine ideale Heufläche, aber für Silage voll ok. Aber der IHC kommt mit seinen 66 Pferden und vollem Ladewagen schnell mal an seine Grenzen. ^^


     


    Der See selbst ist übrigens an den Fischereiverein Frühling-Kallebach e.V. verpachtet, die sowohl die Hütte als auch den See in Schuss halten.

    So habe ich also nun die Flächen am Seegrund, den Hofschlag und im Schafswinkel geschnitten und eingebracht. Die Erträge waren gut und insbesondere im Schafswinkel so üppig, dass die Arbeiten bis in den Abend hinein gingen. Gute Voraussetzungen also für ein anständiges Futterjahr - hoffe ich.



    So, und jetzt ist Feierabend. Tess wollte mich noch besuchen. Also muss die Technik heute im Freien bleiben. Es soll ja nicht regnen. ;)


  • Der Alltag...

    So langsam bin ich in Kallebach angekommen. Nach dem erfolgreichen 1. Schnitt für Silage ging es auf dem Hof viel um die Zukunft. Ich dachte viel nach, was wir denn nun machen könnten, um uns einen sicheren Stand aufzubauen.

    Bei der Durchsicht der alten Dokumente von Opa Moritz sind viele Unterlagen aufgetaucht, in denen Verkäufe innerhalb des Dorfes niedergeschrieben waren. Im größten Teil auch Produkte, die wir jetzt auch noch haben, wenn auch in kleinerem Stil.

    So begann ich zu recherchieren, wer von den alten Kunden denn noch am Ort ist. Und siehe da, ein paar gibt es noch. Ich fing also an, die bestehenden und potenziellen Abnehmer abzuklappern. Mit Erfolg.

    Das Hotel "Dorfleben", die Dorfschenke "Zum Kallebach" und die Bäckerei würden uns zumindest schon mal unsere Eier abnehmen. Und die Milch können wir auch zum Teil dort vermarkten. Auch den Tante Emma Laden gibt es noch, der sich sehr auf neue, regionale Produkte freut. Das ist schon mal ein Anfang. :)

       


    Ansonsten ging es auf dem Hof ruhig zu. Um die Milchleistung weiter zu steigern, habe ich nun begonnen, die letzte noch nicht gemähte Wiese in Mittelland als Futterwiese zu nutzen und täglich Frischfutter zu mähen. Unsere paar Kühe haben zwar einen Koppelauslauf, aber der Bestand eignet sich mehr zum Knabbern. Leistung kommt da nicht raus.

    Da Opa hier ja nun wirklich alles an Technik hat, was man zum Land- und Forstwirtschaft betreiben braucht, nutzen wir hierzu den alten 353 mit dem Messerbalken. Der Vorteil gegenüber dem Trommelmähwerk ist ganz klar. Der Halm fällt einfach um, wird nicht beschädigt und es gibt keine Verluste. Und ganz nebenbei tun wir den Insekten noch was Gutes, indem wir sie nicht Karussell fahren lassen. ^^

    Zum Einfahren nutze ich dazu dann den Krone "Alleslader". Ein geniales Gefährt. Leicht, wenig Kraft beanspruchend und leicht in Schuss zu halten.

       


    Als ich vom Futter holen zurück an den Kuhstall kam, staunte ich nicht schlecht. Der Landhandel hatte schon die nächste Neuigkeit an unserem Hof angeliefert und aufgebaut. Zwei Kälberiglus. Ja richtig. Opa Moritz hatte den Nachwuchs immer direkt verkauft. Ihm war das alles zu anstrengend geworden.

    Das ändern wir nun. Auf dem Moritz'n Hof wird in Zukunft der weibliche Nachwuchs wieder selbst aufgezogen. 8) Tess ist schon ganz heiß darauf, die Kleinen mit aufzuziehen. Die wird schon noch ein Landmädel. :P

     


    Und zu guter Letzt hab ich mir noch was gegönnt. Da ich das Schrauben nicht ganz lassen kann und es auf dem Hof keine Grube gibt, habe ich mir eine gebrauchte Hebebühne gegönnt, die im Nachbarort von einem aufzulösenden Hof weg musste. Und wie sollte es anders sein, Udo - mein Nachbar - hat das Ding natürlich sofort entdeckt und gefragt, ob ich ihm einen klitzekleinen Gefallen tun kann. :D Was tut man nicht alles für gute Nachbarschaft.


    Ihr seht, langsam spielt sich alles ein. ^^


    Bis bald dann :Tach:

    Einmal editiert, zuletzt von Manuel82538 (14. Juli 2024 um 14:36)

  • Der Einzug... - und AKF


    :moin:

    Mittlerweile ist fast ein halbes Jahr ins Land gegangen und was soll ich sagen. Nach langem Hin und Her hat sich meine Holde denn dann auch entschieden, zu mir auf den Hof zu ziehen. Da waren Argumente wie: "Dein Arbeitsweg verkürzt sich", "Du sparst dir Miete und lebst auf dem Land", "Du kannst endlich Deinen eigenen Gemüsegarten betreiben"... Aber ich glaub, die Möglichkeit in Zukunft kleine Kälbchen zu versorgen, hat sie dann doch am meisten überzeugt.

    Dazu kommt, dass sie am Tag des Einzugs auch noch angefangen hat, mit Opa über mich herzuziehen... :rolleyes: Muss ich mir nun Sorgen machen? :/ Verstehen tun sie sich schon mal blendend. :D

       


    Und hier seht ihr auch schon wieder eine kleine Veränderung. Ich hab schweren Herzens meinen Audi 80 verkauft. Das hatte aber ganz praktische Gründe. Erstens brauche ich ein Fahrzeug, mit dem ich Waren liefern kann und zweitens gibt es noch Opas guten, alten Daimler am Hof, den er selbst nicht mehr fahren darf seit dem Schlaganfall. Zum Verkauf ist der aber viel zu schade und drei Autos (mit dem Golf von Tess) brauchen wir wirklich nicht auf dem Hof. So wurde der Erlös dann in einen Transporter reinvestiert.


    Zeit wurde es auch, sich langsam mal unsere Bestände anzusehen, die Opa noch angelegt hat und ich dann weiter gepflegt habe. Und ich muss sagen, die sehen echt gut aus. Weizen, Gerste und Hafer sind gut entwickelt. Unkrautdruck gibt es so gut wie keinen und Schädlinge konnte ich nicht entdecken. Und auch unsere Wiesen schieben schon wieder kräftig an. Da wird wohl bald der Heuschnitt anstehen.

       


    Am Besten gefällt mir aber der Raps. Der steht so toll in der Blüte. Und da ich ja mittlerweile gute Kontakte im Ort knüpfen konnte, tun wir sogar noch was Gutes. Udo - der mit dem kaputten Passat - ist nämlich Imker, wie ich erfuhr. Als er unseren Raps sah, war er so begeistert, dass er fragte, ob er seinen Bienenanhänger ans Feld stellen dürfte. Klar doch - und so haben wir ne top Pflanzenentwicklung - und er bekommt super Honig.

     


    Und Tess? Die hat Omas Garten wieder auf Vordermann gebracht und zieht dort Salat und Erdbeeren. Für Tomaten meinte sie, sei es noch zu kühl - na wenn sie meint. Übrigens wird es dringend Zeit, dass sie Hoflader fahren lernt. Alle paar Tage liegt sie mir für frischen Mist in den Ohren. :rolleyes: Was hab ich mir da nur angetan... :D

     


    So, das wars mal wieder hier aus Kallebach. Ich glaub, hier kommt langsam frischer Wind in den Ort. Hoffen wir, es wird nicht zu stürmisch. ;)


    Auf Bald ihr Lieben :Tach:

  • Unser Wald...

    :moin:

    Heute fuhr ich mal wieder an meinen Lieblingsplatz - den Seegrund. Dort angekommen traf ich auf die Pächterfamilie, die einer Verwandten den See zeigte. Wir kamen ins Gespräch und ich wurde dann spontan auf einen zukünftigen Grillabend des Vereins eingeladen. So lernt man die Vereinsmitglieder auch mal kennen und man hat einen Namen zum Gesicht, dass da in der Gegend rumhängt. Tolle Menschen sind das.

     


    Da ich eh schon mal in der Gegend war, habe ich dann auch gleich mal das Waldstück begutachtet, welches zum Hof gehört. Es liegt direkt zwischen der Einfahrt zum Seegrund und dem Hotel.

    Leider ist der Wald eher schlecht als recht, was den Bestand angeht. Hier und da etliche krüppelige Bäume, die nur als Brennholz zu gebrauchen sind. Davon gefährden auch einige das Hotel und die vorbeiführenden Straßen, weshalb diese schon raus müssen, sobald es geht. Ich denke, auch hier liegt ein ganzes Stück Arbeit vor uns, wenn wir auch Nutzholz in diesen Wald bekommen wollen und dieser auch etwas dichter werden soll. Vielleicht lässt sich dadurch auch der Wildbestand verbessern.

    Opa sagte immer, dass es kaum noch Wildtiere hier gibt. Und jetzt verstehe ich auch warum. Auf jeden Fall habe ich schon mal begonnen, die Bäume auszuzeichnen, die wir definitiv entnehmen müssen.

    Ach, und den alten Wetterschutzwagen, in dem wir als Kinder schon immer gespielt haben, den gibts auch noch. ^^

       

       


    So, dies als kurzes Update unter der Woche.

    Bleibt brav und auf bald.

    :Tach:

  • Sommerzeit - Erntezeit...

    :moin:

    Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Wir sind noch mitten in der Heuernte, da sagt Opa Moritz doch glatt, dass die Gerste druschreif wäre. Jetzt wäre es schön, hätte der Tag 48 Stunden. Also alles ein nach dem Anderen.

       

    Ganze 27 Ballen brachte der 2. Schnitt. Ist doch ein guter Anfang. Und der Seegrund war da noch gar nicht dabei. Mal sehen, ob wir noch einen 3. Schnitt (vielleicht auch nochmal Heu) zusammenbekommen. Hoffen wir, das Wetter spielt mit.


    Da nun also die Gerste zu Dreschen war, kam unser guter, alter Fahr-Drescher aus seinem Scheunenschlaf. Gut, dass ich ihn die Tage nochmal durchgesehen hab.

       

    Los geht's also. Die Ernte läuft super. Und natürlich verschwenden wir auch nicht das Stroh. Das wird auf Schwad gelegt und als Einstreu eingelagert. Lieber haben als brauchen.

       

    Über die Erträge werde ich berichten.

    Ich wünsche Euch nen schönen Samstag.

    :Tach:

  • Kurz vor dem Regen - alles richtig gemacht....

    Die Gerstenernte war ein Erfolg. Insgesamt haben wir etwas über 18 Tonnen von etwa 1,1 ha geholt. 17 Rundballen Stroh hats auch gegeben. Passt doch.

    Ich hatte noch während des Strohbergens meinen Kumpel angerufen, ob er bei uns mit seinem Miststreuer Kalk auf die Flächen ausbringen kann, das hat er natürlich auch für uns getan. Mit meinem kleinen Streuer wäre ich da ja verzweifelt. ^^

    Und nach dem Grünschnitt war natürlich auch direkt Güllefahren angesagt. Wir haben zwar noch nicht die Masse, aber für die Wiesen hat es gereicht.

    Durch die frühe Gerstenernte habe ich mich nach der Bodenbearbeitung an einen Feldversuch gewagt. Ich habe auf etwa 0,5 ha Pastinaken, Karotten und Rote Beete angebaut. Wir sind zwar Ende Juni relativ spät mit der Ansaat, wenn das Wetter passt, könnte es aber was werden. Die Einzelkorn-Sätechnik hierfür habe ich bei unserem Maschinenhandel angefragt und mir zu Vorführung geben lassen. Die Ernte sollte unser alter Kartoffelroder eigentlich auch packen. Mal sehen.

    Einzigartig wären wir hier in der Gegend damit auf jeden Fall.

       


    Währenddessen hat Tess sich weiter um ihren Garten gekümmert und - was mich total gefreut hat - mit einem befreundeten Gartenbauer eine Hütte an unserer Hofeinfahrt gebaut. Hier ist Kallebach's erster Selbstbedienungs-Hofladen entstanden und wir können auch schon unsere ersten Produkte wie Rohmilch, Salat, Eier und Erdbeeren anbieten. Der Laden wird top angenommen, aber auch der Dorfladen ist ein dankbarer Abnehmer unserer Erzeugnisse.

       


    Und auch bei Opa's Schafen schaue ich immer mal vorbei. Da läuft auch alles super und den Tieren geht es blendend.


    So, das war's wieder aus Kallebach. Das letzte halbe Jahr hat sich dann doch einiges getan. Ich hoffe, ihr bleibt dran und seid genauso gespannt auf neue Entwicklungen, wie ich.

    Bis zum nächsten Mal.

    Euer, Manu :Tach:

    Einmal editiert, zuletzt von Manuel82538 (21. Juli 2024 um 21:29)

  • Weiter geht's in der Ernte...

    :moin:

    Der Regen hielt zum Glück nicht lang an, sodass wir ein paar Tage später in die Raps- und Haferernte starten konnten. Beim Raps holten wir doch stattliche 5 Tonnen von unseren nur 0,3 ha Fläche.


    Die Haferernte konnte sich allerdings sehen lassen. Von knapp 0,8 ha konnten wir stolze 18 Tonnen in guter Qualität ernten. Bin gespannt, was für Preise wir im Winter erzielen können.

       


    Und natürlich haben wir uns das Stroh wieder in Schwad gelegt. Was wir haben, haben wir und wenn nicht, kann man es immer noch verkaufen.

       


    Wir sehen uns dann wieder bei der Aussaat. Bis dahin...

    :Tach:

  • AKF, Feldversuch und Neuigkeiten...

    :moin:

    Heute waren wir mal wieder auf unseren Feldern unterwegs. Nach einer bisher erfolgreichen Ernte haben wir uns unserem Feldversuch mit Karotten, Roter Beete und Pastinaken gewidmet. Auf unserem ehemaligen Gerstenschlag in Mittelland wollen wir ja versuchen, unseren Betrieb weiter zukunftsfähig zu machen.

    Mittlerweile sind alle drei Kulturen relativ gut aufgelaufen und es stand die Düngergabe an. Kurz darauf mussten wir auch eine Herbizidmaßnahme durchführen. Aufgrund der kurzen Zeit zum Testen mussten wir auf das Pflügen verzichten und entfernen Unkräuter mit Pflanzenschutz. Auch, weil wir die entsprechenden mechanischen Beseitigungsgeräte nicht haben.

    Je nachdem, wie der Versuch ausfällt, müssen wir uns dann überlegen, ob und wie wir uns dann mechanisieren. Eine Ernte sollte allerdings mit unserer alten Kartoffeltechnik funktionieren.

        


    Da wir ja eh schon beim Düngen waren, haben wir auf unseren Äckern, die für Winterweizen vorgesehen sind, auch gleich die Grunddüngung durchgeführt. Ja, eigentlich sollte die Düngung erst nach der Saat erfolgen, aber Kali gebe ich ganz gerne direkt auf den rohen Acker, um ihn sofort bei der Aussaat pflanzenverfügbar zu haben. Und da schadet auch ein bisschen Stickstoff nicht, zumal unsere Gülle noch nicht für alle Felder reicht. Die nutze ich aktuell eher für die Wiesen, damit es beim Futter gute Mengenerträge gibt.

    Dabei konnte ich dann in Schafswinkel auch gleich eine kleine AKF machen. Unser Weizen steht super und auch die Kartoffeln machen einen mega guten Eindruck. Wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, dann steht einer guten Ernte auch hier hoffentlich nix im Wege.

       


    Und da es nun schnell voran geht, haben wir unsere Kartoffeltechnik rausgekramt und fangen an, sie mal hier und da durchzusehen und instand zusetzen. Auch der alte Kartoffelkeller musste auf Vordermann gebracht werden und getestet werden, ob die gute alte Rutsche noch passt und funktioniert. Abenteuerlich wird das, sage ich euch.

       

       


    Ja, und ich sprach von Neuerungen. Eine davon habt ihr sicher schon entdeckt. Richtig, es gibt einen weiteren MB-Trac auf dem Hof. Wir haben relativ günstig einen 800er von 1987 schießen können. Er hat zwar schon 6.500 Betriebsstunden, stand aber sonst technisch gut da. Bei der Menge an Fahrten, die wir durch den Ackerbau haben, müssen wir sehen, dass wir robuste und zugkräftige Maschinen auf dem Hof haben. Und da passt der 800er einfach super.

    Zum Anderen haben wir uns einen gebrauchten Teleskoplader zugelegt. Einfach, um wendiger und etwas mehr Hubkraft zu haben. Wir haben durch den Hofladen und Opas Schafe relativ viel Palettenlogistik, da bot es sich an, den Lader vom Händler abzukaufen, der ihn durch ein neueres Modell ersetzte. So bleibt er wenigstens im Ort.

     

    Verlassen mussten uns hierfür aber der alte Eicher und der Hoflader. Die beiden IHC werden aber auf jeden Fall behalten.

    Ansonsten läuft sich hier alles langsam aber sicher zurecht. Unser Hofladen wird gut angenommen und auch unser Gemüsegarten und unsere Hühner sind fleißig.


    Das war es dann auch für heute. Bleibt brav, genießt den Sommer und die Ferien und bleibt gesund.

    Auf bald.

    :Tach:

  • Ernte 2. Teil, Ansaat - dies und das...

    :moin:

    Die Tage haben wir auf einem Teil der Wiese im Seegrund eine Weide eingerichtet. Unsere Färsen sollen sich bis zu ihrer Erstkalbung noch schön in der Natur austoben. Das Gute ist, sie sind auch von den Anglern dort immer im Blick, sodass - falls ich mal was übersehe - trotzdem immer jemand noch gucken kann, ob alles in Ordnung ist.

       


    Gestern hatten wir ein extrem kurzes Zeitfenster für die Ernte unseres Weizenfeldes. Geklappt hat es ja, aber der Ertrag is ziemlich mau. Außer beim Stroh, da gabs Masse. Und das hat Opa für seine Schafe bekommen - wenn wir eh schon um die Ecke sind.

     


    Heute ging es dann an die Feldbearbeitung des Weizenschlages. Nachdem mein Kumpel wieder das Kalken übernommen hat, haben wir Festmist auf die Fläche ausgebracht und danach direkt eingearbeitet. Geplant ist hier eine Zwischenfrucht, um dann im nächsten Frühjahr Hafer zu säen. Mist fahren geht immer noch am Schönsten mit dem IHC und dem Krone-Streuer.

     


    Und dann ging es tatsächlich noch, im beginnenden Regen den Raps fürs nächste Jahr in die Erde zu drücken. Es kam dabei ein schöner Landregen auf, was ich jetzt - wenn es sich in Grenzen hält - ganz ok finde.

    Stolz bin ich vor allem auf meine bessere Hälfte. Nach kurzer Einweisung und Erklärung hat sie sich doch tatsächlich auf den 1100er getraut und mir vorweg gekreiselt. Ja, hätte man in einem Zug können, aber wenn sie das will, dann spanne ich auch die Sämaschine gerne hinter den 800er, um sie machen zu lassen. Und was soll ich sagen - tadelloses Ergebnis. Was will man mehr, außer eine tolle Frau, die auch noch technisches Verständnis hat.

       


    Ich bin stolz, glücklich , das wir alles soweit gepackt haben und lasse mir jetzt den Feierabend mit einer deftigen Brotzeit und einem Kaltgetränk schmecken.

    Bleibt brav und auf bald.

    :Tach:

  • Erntezeit - Kartoffelzeit....

    :moin:

    Nach dem Regen nach der Weizenernte haben wir nun ein stabileres Zeitfenster bekommen, sodass wir uns entschieden haben, gestern Vormittag unseren Kartoffelschlag zu räumen. Nach anfänglicher, kurzer Einweisung hat sich Tess auf den IHC gewagt und den alten Roder über den Acker gezogen, während ein gemeinsamer Freund und ich das Sortieren und Abfahren übernommen haben. Sie hat sich da echt gut gemacht.

       

    Runter bekommen haben wir stattliche 48 Tonnen von unseren 0,5 ha. Das hat mich doch sehr überrascht. Aber der Platz im alten Kartoffelkeller hat dicke gereicht. Wir sollten überlegen, ob wir nicht öfter in Kartoffeln gehen.

       


    Da der Schlag innerhalb des Vormittags geräumt war und das Wetter weiter gut angesagt ist, habe ich mich entschieden, einen Teil des 3. Schnitts anzugehen. So habe ich in die Wiese in Mittelland und den Rest der Wiese im Seegrund niederzulegen und in Heu zu machen, damit wir auch für Opas Schafe genug Futter am Platz haben. Vielleicht werde ich nächste Woche noch den Hofschlag und die Wiese im Schafswinkel mähen, aber da steht es noch nicht ganz so gut.

    Zur Vorführung hatte ich mir ein Kuhn-Heckmähwerk beim Händler organisiert, mit dem ich den 3. Schnitt durchführen darf. Die höhere Arbeitsbreite und die Möglichkeit, deutlich schneller als mit unseren Mähwerken zu fahren, ist schon gigantisch. Da kann man fast überlegen, auf ein Frontmähwerk gänzlich zu verzichten.

       

    So, dann schauen wir mal, das wir das Heu in trockene Tücher bekommen.

    Bleibt brav und auf bald.

    :Tach: