Ich bin wieder zu Hause! Hat mich wer vermisst?
Zurück zur Story: Viel Spaß. Ich hoffe es gefällt euch.
#16: Aufklärung
Pawel erwachte spät. Es war bereits halb neun und somit musste er
schnell aus dem Bett. Er machte eine Katzenwäsche, frühstückte spärlich und ging dann, statt einer Kontrollfahrt, direkt zur Arbeit
über. Als erstes waren wie immer die Tiere dran. Hier fand, wie
immer, der Zetor Proxima Verwendung.
Als nächstes wollte Pawel nun noch die Kontrollfahrt nachholen. Er stieg in den alten Lada. Dann machte er sich auf den Weg.
Die ganze Fahrt über dachte er über das gestrige Geschehen nach.
Was war da nur los gewesen? Warum verstanden sich die Mädels
nicht? Eigentlich hätten sie sich doch... Vor Schreck bei dem jetzigen Gedanken machte Pawel eine Vollbremsung. Mit Warnblinker blieb er
stehen.
Ging... ging es etwa um... um... ihn? Nein... Aber...Doch...
Obwohl...
Die ganze Zeit dachte er darüber nach, ob es wohl so sein könnte.
Seine Gedanken unterbrachen sich immer wieder selbst. Wenn er mal genauer überlegte, war es schon sichtbar, dass Patrycja ihn auch gut fand.
Aber dass das so ausartet? War sein Gefühl überhaupt richtig? Fraglich. Schließlich beschloss er trotzdem zu Patrycja zu fahren und
das ganze aufzuklären. Wenn es nicht der Fall war, dass die Mädels
sich deshalb nicht verstanden, stand er halt wie der letzte Idiot
dar. Aber das war es wert. Denn wenn es das Ganze war, dann gab es bald keinen Streit mehr.
Patrycja würden die Nachrichten jedoch wohl nicht sonderlich gut
gefallen.
Pawel schaltete den Warnblinker ab und machte sich auf den Weg, um
Patrycja aufzuklären.
Pawel stieg aus, dann klopfte er an die Tür des Wohnhauses neben der
Spinnerei. Es drehte sich ein Schlüssel im Schloss. Die Tür ging auf.
,,Pawel! Was machst du hier?“ , fragte Patrycja, während sie
im Türrahmen lehnte. Pawel wusste ihren Blick zu deuten. Die junge Frau sah
sich siegessicher. Er war bei ihr. Also? Doch sie erwartete nun mal
das exakte Gegenteil.
,,Nun ja.“, faselte Pawel, kaum imstande einen normalen Satz raus
zu bringen, ,,Es ist so. Ich bin ja mit Lara zusammen...“
,,Ja“ Patrycja wurde noch hoffnungsvoller.
,,und... und das bleibt auch so. Es tut mir leid Patrycja, aber ich
hab kein Interesse an dir. Verdammt. Das kam falsch rüber. Ich mag
dich... Wirklich. Aber... Aber nicht in dieser Richtung.“
Patrycja sah ihn an. Sie versuchte sich zusammen zu reißen, aber in
ihrem Blick schwebten dennoch Trauer und Enttäuschung mit. Ihr
kamen Tränen in die Augen.
,,Ist alles ok?“, fragte Pawel sie.
,,Ja... Ja... Ist... Ist schon gut.“
,,Ich lasse dich wohl besser allein.“
,,Ja... Ich... Ich schätze das ist eine gute Idee.“
Pawel stieg in seinen Wagen. Er startete den Motor, dann fuhr er davon. Im zerbrochenen
Rückspiegel des Lada konnte er sehen, wie Patrycja langsam aber
sicher in Tränen ausbrach. Er hasste es, andere Menschen weinen zu sehen. Er fühlte sich irgendwie total schuldig. Wie ein Verbrecher.
,,Immerhin haben wir jetzt alle eine
Sorge weniger“, murmelte er. Er hatte Mitleid mit ihr. Aber sie
musste damit leben. Er ebenfalls.