#13: Ein guter Tag
Pawel erwachte gegen 7 Uhr. Er war sehr gut gelaunt. Vor allem wegen
diesem leise schnarchenden jemand links neben ihm. Er hielt Lara fest
in den Armen. Pawel löste sich vorsichtig, um sie nicht zu wecken,
dann machte er sich auf den Weg nach unten in die Küche.
Er machte Frühstück. In Polen ist das Frühstück ganz ähnlich zum
Deutschen: Brötchen, Butter, Schinken, Ei, Käse,Marmelade. All dies
gehört auch in Polen zum Frühstück. Heute gab sich Pawel besondere
Mühe, alles gut und ordentlich aussehen zu lassen. Nachdem er das
Frühstück fertig hatte, ging er wieder nach oben zum Schlafzimmer:
,,Guten Morgen Schlafmütze! Aufwachen!“ Lara öffnete langsam die
Augen.
,,Nein. Du hast nicht wirklich Frühstück im Bett für mich gemacht,
oder?“
,,Was soll das sonst sein?“ Mit diesen Worten setzte Pawel das
Frühstück auf Laras Beinen ab. Dann setzte er sich neben sie.
,,Kommst du nochmal ein Stück näher?“ Pawel rückte ein Stück
auf Lara zu. ,,Noch ein Stück.“
Pawel kam noch ein Stück näher, als ihm Lara plötzlich einen Kuss
auf den Mund drückte.
,,Danke“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Dann begannen sie beide mit
dem Frühstück.
Nach dem Frühstück, welches nicht nur aus essen bestand, war es
bereits kurz vor 9.
,,Ich glaube ich muss mir langsam mal den Hof anschauen“, sagte
Pawel.
,,Ich komme mit“,meinte Lara. Im Endeffekt war sie sogar schneller
draußen als er.
Als Pawel nach draußen trat, stand Lara bereits wieder vor der Tür.
Beschämt blickte sie zu Boden. Doch warum?
,,Was ist los?“
,,Nun ja. Den Tieren geht es gut und ich habe Schafen und Hühnern
gerade wieder das Tor nach draußen geöffnet. Die Maschinen sind
auch heil und...“
,,Versuch nicht abzulenken. Was gibt’s? So schlimm kann es ja nicht
sein“,unterbrach Pawel sie.
,,Nun ja. Ich habe die Ballen nicht fest gemacht und der Ganze Stapel
ist.... verteilt.“
Pawel schaute sie böse an, woraufhin sie noch beschämter zu Boden
blickte.
,,Hey. Das war ein Witz. Dann müssen wir den Kram eben noch einmal
stapeln. Das macht doch nix.“
Lara sah wieder hoch. Sie schüttelte den Kopf.
,,Du sollst mich nicht verar***en!", meinte sie.
Dann machten sie sich beide an die Arbeit.
Nachdem der Ballenstapel wieder stand, schauten die beiden auf die
Uhr.
,,Ich denke ich sacke mal unser neu gewonnenes Geld ein“, sagte
Lara.
,,Oh. Sind wir jetzt schon bei unser?“,scherzte Pawel. Lara
verdrehte die Augen. Dann machte sie sich mit dem alten Lada auf den
Weg ins Dorf, wo sie beim Dorfladen, der eben auch eine Lotterie hatte, den Check abholte.
Während Lara unterwegs war, begann Pawel die bereits am Vortag
vorbereiteten Geräte endgültig für die Aussaat fit zu machen. Das
Wetter war wieder gut. Auch für die nächsten Wochen war gutes bis
akzeptables Wetter vorrausgesagt. Also konnte es los gehen. Pawel
machte sich somit mit Zetor Crystal und Grubber auf den Weg zum Feld.
Warum immer der Crystal?
-
Es ist der stärkste des Hofes und somit der Einzige, der alle
Geräte ziehen kann. Also musste er für vieles hinhalten.
-
Es ist Pawels Lieblingstraktor auf dem Hof.
Auf dem Feld begann Pawel direkt mit der Arbeit. Wenig später kam
auch Lara wieder zurück und tauchte mit dem zweiten Traktor und
Sähmaschine auf. Sie säte, wie abgemacht, Hafer.
Pawel konnte sich dank der guten Laune nun auch endlich an der Arbeit
erfreuen. Das Geräusch der unter dem Grubber weg ziehenden Steine,
der Kernige Motorsound des Traktors (auch ein Grund warum er
ausgerechnet den so gern mag) und heute noch zusätzlich die Sonne.
Einfach herrlich.
So grubberte er gut gelaunt auf dem Feld in Reihen Hoch und runter.
Danach hatte der Boden erstmal wieder Pause. Aber auch nicht lange,
denn kurz darauf kamen ja Lara und die Sähmaschine vorbei.
Nach getaner Arbeit gönnten sich die beiden noch ein Feierabendbier.
Auf den vier unterschiedlichen Felder waren nun alle mit
unterschiedlichen Sorten besät: Auf dem kleinsten Feld wuchs Weizen,
auf den zwei mittleren Gerste und Raps. Das Größte war mit Hafer
besät.
Pawel Überlegte, was Morgen gemacht werden musste: Morgen kam Tarek
um sich das Geld zu holen. Aber Geldmangel herrschte dank Lara und
ihrem Lottoglück nicht mehr.
Die beiden prosteten sich zu:
,,Na
zdrowie! Lara.”
,,Auf
dich!”
,,Auf
den Lottogewinn!”
,,Auf
uns!”