Beiträge von GK.farming

    Wo ich den Pflug bereits montiert habe, nehme ich mir gleich auch die Beete am Shop vor. Der alte Brams hatte sie seinerzeit wohl als Demonstrationsfläche für seine Gerätschaften angelegt. Aufgrund meiner in der Schweiz gesammelten Erfahrungen stünde aber eigentlich auch einem ökonomisch ausgerichteten Salatanbau nichts im Wege.

    Aber nicht nur mit angebautem Mähwerk gibt der Dongfeng eine gute Figur ab. Auch den zugekauften Einscharpflug zieht der Einzylinder dank Zwillingsbereifung mühelos durch die Erdkrume. Wie hier auf der kleinen Parzelle des Biobauern Leonhard, dessen Holder leider in die Werkstatt musste.

    Heute mähen wir im Auftrag von Henrikus Beinlich, einem Hühnerzüchter aus dem benachbarten Bilk. Henrikus befreit gerade seine Stallungen vom seinerzeit üblichen Asbest, nachdem er sie vom Großvater übernommen hatte. Da bleibt der eigene Garten schon mal auf der Strecke....

    Ich muss sagen, das an den Einachser gekoppelte Mähwerk schlägt sich richtig gut. Durch das Stützrad hinten ist der Dongfeng nahezu so wendig wie ein regulärer Rasenmäher - nur eben geländegängiger. Und auch die Verarbeitung ist überraschend solide. Da hatte ich im Vorfeld ja tatsächlich so meine Zweifel, gestützt durch vermeintlich aussagekräftige Rezensionen aus dem Internet. Wieder einmal zeigt es sich aber, dass es immer Sinn macht, sich ein eigenes Bild von den Dingen zu machen.

    Nach einem überraschend spontanen Trip nach Pallegney, um meinem Freund Sebastian beim Umzug zu helfen, geht es dann hier auf dem Dongfeng weiter. Herwart Müller hatte meine Unterstützung angefragt, als wir die Tage eher zufällig ins Gespräch kamen und Herwart von dem aktuell leer stehenden Heuerhaus an seinem Hof erzählte, welches er am Liebsten wieder vermieten würde. Allerdings hat die Natur in den vergangenen Jahren erfolgreich Lebensraum zurückerobert. Heute rücke ich darum der Wiese mit dem Dongfeng auf den Pelz bzw. aufs Gras.

    Nachdem ich mit der Sense wieder Grund in das Gelände bekommen hatte, wusste ich auch noch am nächsten Tag, was ich geleistet hatte.

    In vielen grünen Berufen läuft ohne die kraftvolle Unterstützung durch Verbrennungsmotoren daher schon seit Jahrzehnten nichts mehr.

    Obwohl diesbezüglich der Traktor oder Schlepper mittlerweile ein sehr vielfältig genutztes Nonplusultra ist, so ist er dennoch nicht für jede Aufgabe gleichermaßen optimal – oder überhaupt tauglich. Ungefähr dort, wo Kleinst-Traktoren und Aufsitzmäher enden, hält sich seit den 1940er Jahren hartnäckig eine Gruppe von anderen Helfern. Und die zeigen, dass eine Achse manchmal mehr leisten kann als zwei oder mehr.

    Aus diesem Grund habe ich mir einen chinesischen Einachsschlepper zugelegt - den Dongfeng DF151. Dieser in Osteuropa und Mittelasien sehr beliebte Geräteträger schöpft aus seinem nahezu 500ccm großen Einzylinder Viertakt Diesel knapp 20 PS und ist mit diversen Anbaugeräten kombinierbar. Auf dem Bild seht ihr das bereits montierte Mähwerk.

    So, und jetzt zeige ich euch, wieso es mich in die Heimat zurückverschlagen hat - oder besser, wieso genau jetzt:

    Dies ist der Laden vom alten Hermann Brams, der, solange ich zurückdenken kann, immer erste Adresse und Ansprechpartner für Fragen rund um Gartenwerkzeuge jeglicher Art war. Es gab schlicht nichts, wobei Hermann nicht helfen konnte und kaum ein Teil, das er nicht besorgen konnte oder gar vorrätig hatte.

    Nun aber mochte er sich schlussendlich doch zur Ruhe setzen. Mario, der lange Zeit in der Werkstatt half, wollte die Selbstständigkeit nicht wagen. Meine Chance also, diese Institution hier auf dem Dorf weiter am Leben zu halten.

    Von Haus aus vorrangig auf Gerätschaften aus dem Hause Husqvarna spezialisiert, war die Werkstatt aber jederzeit offen für Fabrikate aller Art. Das möchte ich sehr gerne beibehalten.

    Home is, where you park it!

    Getreu diesem Motto hat mir mein LMC schon immer gute Dienste erwiesen. Nun also steht die mobile Heimat in der echten. Fühlte sich beim Einrichten tatsächlich erst etwas merkwürdig an. Erinnert ihr euch daran, wie es früher war, im eigenen Garten zu zelten, oder gar im Wohnzimmer? Ungefähr damit könnte man dieses Gefühl vergleichen - nur ohne den Hauch verwegenen Abenteuers, den das Ganze damals noch umwehte.

    Heute war es dann endlich soweit und auf der B70 tauchte im Kreisverkehr vor mir das mit eiszeitlichem Geschiebe gefüllte vierseitige N aus Gabionen auf dem Kreisverkehr vor Neuenkirchen auf.

    Das Münsterland hatte mich also endlich wieder. Heimat!

    Das ich irgendwann zurück kehre, war für mich immer klar. Nur über den Zeitpunkt hatte ich keine genauen Vorstellungen. Nun sollte es aber so sein. Und auch, wenn sich mit den Jahren das ein oder andere verändert hatte, fühlte es sich dennoch so an, als sei ich nie weg gewesen.

    Auf meiner Rückreise habe ich natürlich ebenfalls einen Stop bei Michel und Anna eingelegt. Herrje, ist die Kurze in der Zwischenzeit gewachsen 🙈

    Auch hier gibt es für mich nichts.mehr zu tun, da die beiden mittlerweile sehr eingespielt sind und die Doppelbelastung aus Familie und Hof hervorragend meistern.

    Auch bei meinem Stop hier habe ich den Abend dazu genutzt, weiteres Videomaterial zu schneiden. Dieses Mal von der Versorgung der Tiere.

    Ihr findet es hier:

    GK.farming #4 - Swiss Future Farm Tierversorgung | LS22 | PS4
    Heute nehme ich euch mit zur Hofarbeit und wir versorgen die Schafe im Betrieb.
    youtu.be

    Nachdem ich meine Koffer also gepackt und Ettenhausen verlassen habe, tingelte ich langsam zurück nach Deutschland. Natürlich nicht, ohne sich vorher in Erlengrat vernünftig zu verabschieden. Bei einer zünftigen Brotzeit wurde noch einmal gemeinsam in Erinnerungen an die Zeit hier geschwelgt, bevor ich mich dann ein letztes Mal auf mein Zimmer dort zurück zog. Den Abend nutzte ich für die Bearbeitung noch nicht veröffentlichten Videomaterials - genau genommen einen Besuch der Jungholzer Schweiz um sich den dortigen Salatanbau anzuschauen.

    Das Video findet ihr hier

    - YouTube

    Auf dem Rücken der Pferde, so sagt man...

    Liegt für mich persönlich jetzt sicherlich nicht das Glück dieser Erde - aber: dort lässt es sich ganz hervorragend über alles Mögliche nachdenken, insbesondere so früh am Tag.

    Direkt nach Feierabend habe ich auf dem Rückweg ein letztes Mal am Reitplatz Friedau gehalten und mich verabschiedet.

    Kennt ihr das, wenn ihr den Ruf der Heimat verspürt? Genau so erging es mir in letzter Zeit zunehmend. Von daher ganz passend, dass das Ende der Ausbildung eine Weiche stellt in eine neue Zukunft...

    Das Maislegen war dann auch meine letzte Aktion auf der Swiss Future Farm. Meine Ausbildung ist beendet und ich habe eine Menge neuer Erkenntnisse machen dürfen. Die Zeit auf dem Betrieb in Ettenhausen war wirklich schön und wird mir in guter Erinnerung bleiben.

    Da sich der Lebensunterhalt aber auch verdient werden wollte, half ich parallel immer wieder auf der örtlichen Biogasanlage aus.

    Auch dort arbeite ich heute die letzte Schicht und fuhr bis die ersten Sonnenstrahlen die Nacht verjagten.

    Nachdem die Ackerflächen mit dem New Holland auf der Jagd nach Feldsteinen durchpflügt wurde, war es heute an der Zeit, eine gescheite Grundlage für die kommende Aussaat zu schaffen.

    Hierzu spannten wir die Ackerwalze Mayor von Güttler hinter den RigiTrac.

    Die aufgelesenen Feldsteine hatte ich erst am Feldrand abgekippt, da der New Holland aufgrund seines Status' als Konzept- und Versuchsfahrzeug nicht anmeldefähig ist und ich das Risiko einer unbeschilderten Fahrt nicht eingehen mochte.

    Daher rückten Jakob, ein weiterer Stift und ich zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Fendt und dem Krampe Kipper an, um die Steine zu verladen.