Beiträge von GK.farming

    Michel hat sich wie Bolle über die Fertigstellung seiner Karre gefreut, als er heim kam um seine Wäsche zu wechseln und überraschend den MJ mit roter Nummer vor der Haustür vorfand. Ziel erreicht. Und auch Anna liegt mit den Wehen nun wohl auch endlich auf der Zielgeraden. Die Nerven bei den beiden liegen blank.

    Dennoch musste ich kurzfristig zurück nach Kallsee, auch wenn der Fortschritt am Hof selbst nur marginal ist. Leider!

    Aber das von mir zum Spalten weggegebene Holz ist mittlerweile fertig zur Einlagerung. Und so wartet eben an jeder Ecke eine neue Arbeit auf mich. Es bleibt also spannend!

    Heute Nacht war es dann endlich so weit.

    Nein, die Geburt des neuen Erdenbürgers lässt weiter auf sich warten. Aber ich habe nach Feierabend beständig weiter an Michels Cherokee gearbeitet, damit er seinen Bub und seine Frau doch noch damit aus dem Krankenhaus nach Hause fahren kann.

    Und nun ist die Restaurierung abgeschlossen. Was haltet ihr von dem Ergebnis?

    In Ansätzen stieg mir der Duft der Kindheit schon beim Heuen in die Nase, doch beim heutigen Einholen des getrockneten Grases war es vollends wieder da.

    Wer von euch verbindet noch bestimmte Gerüche mit bestimmten Situationen oder Erlebnissen? Ich denke, das kennt wirklich jeder. Und bei mir ist der Geruch von Heu einfach verbunden mit schönen Kindheitserinnerungen, als ich mit der Landwirtschaft noch überhaupt gar nichts zu tun hatte.

    So in der Zeit zurück versetzt gelang das Heueinholen noch viel müheloser, als es mit dem Pöttinger ohnehin schon geht.

    Und so freuten sich letztendlich alle Beteiligten über die Aktion: ich über den Flashback und Erna und Konsorten über jede Menge leckeres Futter.

    Jetzt kommt Bewegung in das Ganze.

    Nach dem Schnitt wird das Gras gewendet, um es dann weiter trocknen zu lassen. Petrus ist auf unserer Seite!

    Michel hat zu diesem Zweck einen alten WA 450 von Claas am Hof. Mit Sicherheit nicht mehr das jüngste Gerät, aber es versieht, wie alles auf dem Hof Talbau, völlig zuverlässig seinen Dienst!

    Nach einer weiteren Trockenphase ist das Heu dann fütterungsbereit.

    Damit Erna, Wilma und Konsorten nicht verhungern, während wir alle ganz gespannt auf Annas Niederkunft warten, hieß es heute: dem Gras an den Halm!

    Und ich muss sagen, der alte DX erledigt seine Arbeit auch hier tadellos. So macht das Spaß und es fällt mir überhaupt nicht schwer, meine eigenen Projekte weiter hinten an zu stellen!

    Da sich der kleine Bub von Anna und Michel nun doch noch Zeit lässt und die beiden vorerst weiterhin im Krankenhaus zu finden sind, steht für mich am nächsten Tag die Aussaat des Wintergetreides auf dem Programm.

    Die D9 von Amazone ist dabei ein wirklich komfortabler Helfer bei diesen Feldgrößen.

    Mitten in der Nacht erhielt ich einen Anruf von Michel, dass sich Annas Wehentätigkeit als Fehlalarm herausgestellt hatte und es sich offensichtlich nur um Vorwehen gehandelt habe. Das 'Spital habe sie aber dennoch bereits aufgenommen.

    Da auch Michel nur kurz heim kam, um sich zu duschen und die Kleidung zu wechseln, habe ich am nächsten Tag angefangen, die Ackerflächen mit der eingebrachten Zwischenfrucht zu walzen.

    Da Michel und Anna einen kleinen Bub zu ihrer Emma erwarten und bei Anna in der Nacht die Wehen eingesetzt haben, habe ich meinen Aufenthalt kurzentschlossen verlängert und gehe meinem Freund bei der Hofarbeit zur Hand.

    Heute stand das Untergrubbern der Zwischenfrucht auf den direkt am Hof liegenden Feldflächen auf dem Plan.

    Der DX 4.71 Turbo macht vor der Rabe dabei eine gute Figur.

    Michel hat zusammen mit seiner Frau Anna den Hof seines Großvaters Bernhard übernommen. Für Michel ist das im Prinzip nichts Neues, verbrachte er doch sein ganzes Leben auf dem 'Talbauer'.

    Zudem hat Michel eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum Landwirt in der Tasche, die ihm zumindest auf dem Papier seine Fähigkeit bescheinigt ... aber keine Ausbildung lehrt so viel, wie das Leben:

    Durch das Aufwachsen im generationenübergreifenden Betrieb, durch das Beobachten der großväterlichen Hände und durch das Nachahmen seines Vorbilds ist Michel bereits frühzeitig zu einem echten Landwirt gereift.

    Und die Berufsschule? Die war zumindest für eine Sache gut ... für die Liebe! Michel hatte dort seine heutige Frau Anna kennen und lieben gelernt ... und nun bewirtschaften die beiden Junglandwirte einen Betrieb mit zehn Milchkühen, 5 Hühnern, einem Hahn, dem treuen Hund 'Goldfinger'- von allen nur Goofy genannt - und einer ausgelagerten Hof-BGA. Es ist ein sehr gut laufender Betrieb, der stetig modernisiert und erweitert wird ... und sogar die Zukunftspläne sind bereits geschmiedet:

    Durch den Erwerb von weiteren Landflächen sowie der Aufstockung des Milchviehbestands soll der Betrieb weiter vergrößert werden.

    Aber Michel vergisst neben den Visionen auch seine Wurzeln nicht: Auf dem alten Abstellplatz am Hof rastet ein 45 Jahre alter Fiat 1300 DT. Dieser Schlepper war der ganze Stolz seines Großvaters und daher hat sich Michel fest vorgenommen, diesen Schlepper für immer am Hof zu behalten ... aus Wertschätzung für den Mann, der Michel alles lehrte, was er heute über die Landwirtschaft und das Leben weiß! Und wenn Michel hin und wieder den alten Fiat über die langen holprigen Feldwege steuert ... dann hört er noch immer die Stimme seines Großvaters.

    Als hätte man sich erst vor wenigen Tagen zuletzt gesehen, so herzlich war das Wiedersehen mit Michels Eltern, die mit auf dem Hof wohnen. Und auch Michels Frau Anna drückte mich zur Begrüßung fest an ihre Brust, nachdem wir einander vorgestellt wurden.

    Nach einem Kaffee und einem saftigen Stück Kuchen ging es dann ans Abladen - immerhin hatte ich ja Michels nächstes Projekt mit im Schlepptau.

    Kennt ihr das auch?

    Das Gefühl von "Heimkommen".

    So erging es mir direkt, als ich bei Michel und Anna auf den Hof gerollt bin.

    Sofort schossen mir wieder Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit durch den Kopf. So gut wie jede Ferien habe ich seinerzeit mit Michel auf dem Hof seiner Großeltern verbracht. Und auf den ersten Blick hat sich seit damals nur wenig verändert - und ich meine das sehr positiv!

    Genau das braucht man nach einem Autobahnritt durch diverse Baustellen - noch mehr Baustellen auf den Nebenstrecken.

    However, letzten Endes bin ich dann doch endlich in der Gemeinde Talbau angelangt, auch wenn das Dörfchen prinzipiell gar nicht so weit entfernt von Kallsee liegt.

    Mann, bin ich gespannt, den Michel nach alle den Jahren endlich wieder zu sehen!

    Den Jeep fest verzurrt - Danke an dieser Stelle an den Spanngurtcoach - ging es heute dann auf den Weg zur kleinen Gemeinde Talbau. Leider hat die Tankstelle hier im Ort bereits vor einiger Zeit ihre Schiebetüren dauerhaft geschlossen, so dass ich meine Dose Monster Reserve Orange Dreamsicle erst kurz vor der Autobahn kaufen konnte. So gerüstet ging es also auf den Roadtrip zu Michel.

    Es hat ein wenig gedauert, ja. Aber letztendlich hatte Helmut seinen Trailer dann doch für ein paar Tage frei.

    In der Zwischenzeit hatte ich bereits Kontakt zu meinem langjährigen Freund Michel aufgenommen, der schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem leichten Truck war. Vielleicht stand der MJ nicht ganz oben auf seiner Wishlist aber nach ein paar aufschlussreichen Detailfotos des Fahrzeugs war es dann doch um ihn geschehen und er sah in genau diesem Pickup sein nächstes Restaurationsobjekt.

    Also galt es jetzt, den Jeep auf den Trailer zu bekommen. Letztendlich war es aufgrund des langen Radstandes ein Frage weniger Zentimeter - aber wie sagte sie schon damals so schön? Was nicht passt...

    Beim Freischnitt dann unverhofft auf diesen "Schatz" gestoßen. Nachdem ich in den letzten Tagen bereits ein altes Peugeot Coupé aus den 1960er Jahren verschrottet hatte - da war leider nichts zu retten - lugte dann dieser hierzulande eher seltene Cherokee Pickup aus dem Busch. Im Gegensatz zum Peugeot ist dieses Fahrzeug auf den ersten Blick komplett und vom Zustand auch zu retten.

    Das klein gesägte Holz habe ich dann zum örtlichen Brennholzspalter gebracht, der es dann zu handlichen Brennholzscheiten gespalten hat. Diese zeitaufwändige Arbeit an einen Fachbetrieb abzugeben ist das Geld absolut wert, betrachtet man die dadurch gewonnene Zeit für den Wiederaufbau des Hofes.

    Als nächstes ging es dann dem ganzen Sturmholz an den Kragen. Zum Glück war keines der Gebäude wirklich davon betroffen gewesen. Wieder einmal zeigte sich, dass alt nicht unbedingt schlecht sein musste, leistete die alte Stihl des Vorbesitzers doch absolut zuverlässig ihren Dienst.

    Und auch der L200 stellte seinen ganz praktischen Nutzen unter Beweis!